Neuropsychiatrische Praxis nppn Heidelberg (Neckargemünd)Aktuelle InformationenTelefon: +49 (0) 6223 7056

Diagnostik
Neuro­psychiatrische Diagnostik

Diagnostik

Die Neurologie und die Psychiatrie sind komplexe Fachgebiete der Medizin. Auftretende Symptome können zum Teil vielerlei Ursachen haben und nicht immer zeigt sich ein Krankheitsbild auf dieselbe Weise. Um Patienten schnellstmöglich mit der richtigen Therapie zu versorgen, ist deshalb eine präzise Diagnosestellung notwendig. Worauf es dabei ankommt und welche Mittel uns zur Verfügung stehen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Anamnese

Am Anfang jedes Besuchs in unserer Praxis steht immer ein umfassendes ärztliches Gespräch. Hierbei erfassen wir Ihre allgemeine Krankheitsgeschichte (z. B. Vorerkrankungen, Operationen und Medikamenteneinnahmen) sowie das aktuelle Beschwerdebild. Die Anamnese liefert uns wichtige diagnostische Hinweise und Ansatzpunkte für weiterführende Untersuchungen.

Neurologische Untersuchung

Auf die Erhebung Ihrer Krankengeschichte folgt eine grundlegende neurologische Untersuchung. Diese beinhaltet die Inspektion (z. B. Begutachtung von Verletzungen, der Haltung, des Gangbildes), eine allgemeine internistische Untersuchung (u. a. Überprüfung der Herzfunktion, der großen Gefäße und der Pulse) sowie die Prüfung von Hirnnerven, Reflexen, Motorik, Sensibilität und Koordination. Auch die psychische Bewusstseinslage wird aufgenommen. Der erhobene Befund liefert uns eine richtungsweisende Verdachtsdiagnose, anhand derer wir weitere Untersuchungen durchführen.

Blutentnahme

Blutuntersuchungen dienen der Differentialdiagnostik, also der Abgrenzung verschiedener Erkrankungen. Zahlreiche neurologische und psychiatrische Erkrankungen sind ein Resultat von Stoffwechselkrankheiten. Die Analyse des Bluts liefert uns aufschlussreiche Laborwerte und hilft uns durch Ausschlussdiagnostik bei der präzisen Krankheitsfeststellung.

Liquordiagnostik (Liquorpunktion)

Der Liquor cerebrospinalis (ugs. „Nervenwasser”) ist eine klare Flüssigkeit, die in speziellen Räumen des Gehirns und des Wirbelkanals zirkuliert. Sie dient dem Schutz des Gehirns und des Rückenmarks, indem sie von außen wirkende Druckbelastungen abfängt und abschwächt oder eine Überwärmung des empfindlichen zentralen Nervensystems ableitet. Für diagnostische Zwecke entnehmen wir etwas Liquor mit einer dünnen Nadel. Diese Liquorpunktion erfolgt im entspannten Sitz mit freiem Oberkörper. Durch den „Katzenbuckel“ treten die Dornfortsätze der Wirbelsäule hervor und wir können die Nadel präzise unterhalb des Rückenmarks im Lendenbereich zwischen zwei Wirbeln in den Spinalkanal einführen. Dort entnehmen wir wenige Milliliter des Liquors, welchen wir anschließend im Labor analysieren. Die Liquordiagnostik ist für die Krankheitsfeststellung von entscheidender Bedeutung. Sind zum Beispiel rote Blutkörperchen im Liquor enthalten, spricht dies für eine Blutung am Rückenmark oder Gehirn. Können wir Eiweißveränderungen nachweisen, kann eine entzündliche Nervenerkrankung vorliegen. Je nach vorliegendem Befund ziehen wir weitere Untersuchungen hinzu.

Elektroenzephalographie (EEG)

Eine Elektroenzephalographie dient der Messung und Darstellung der elektrischen Aktivität der Großhirnrinde. Dazu platzieren wir eine mit Elektroden besetzte Haube auf Ihrem Kopf, die über ein Kabel mit dem Messgerät verbunden ist. Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert nur 20 bis 30 Minuten. Anschließend besprechen wir gemeinsam den vorliegenden Befund. Ein Elektroenzephalogramm ist beim Auftreten von Symptomen wie Schwindel, Vergesslichkeit, Delirium oder Sprachstörungen sinnvoll. Mögliche Krankheiten, bei der wir eine Störung der Gehirnaktivität feststellen können, sind Epilepsie, eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) sowie lokal begrenzte Hirnschädigungen (z. B. durch einen Tumor oder ein Schädel-Hirn-Trauma).

Elektromyographie (EMG)

Mit einer Elektromyographie können wir die natürliche elektrische Aktivität von Muskeln messen und diese auf einem Elektromyogramm darstellen. Auf diese Weise können wir feststellen, ob die Ursache von Symptomen wie Muskelschwäche oder -lähmung im Bereich des Muskels oder der ihn versorgenden Nervenstruktur liegt. Für die Untersuchung setzen wir Elektroden ein, die entweder auf die Haut geklebt (Oberflächen-EMG) oder durch feine Nadeln (Nadel-EMG) in den Muskel gestochen werden. Das oberflächliche EMG ist schmerzfrei und auch das Nadel-EMG ist nicht unangenehmer als eine Blutabnahme. Die Erfassung der elektrischen Aktivität erfolgt sowohl im Ruhezustand als auch bei Bewegung. Anschließend erörtern wir mit Ihnen das Untersuchungsergebnis und besprechen passende Therapieansätze.

Elektroneurographie (ENG)

Bei einer Elektroneurographie bestimmen wir die Geschwindigkeit, mit der periphere Nerven (jene, die nicht zum Gehirn und Rückenmark gehören) Reize weiterleiten. Sie wird sowohl bei motorischen (muskelversorgenden) als auch bei sensiblen (sinnesempfindenden) Nerven angewendet und dient uns zur Beurteilung von Art und Schwere einer Nervenschädigung. Mögliche Einsatzgebiete sind bspw. traumatische Nervenverletzungen (z. B. durch Schnitt- oder Stichwunden), Polyneuropathie sowie das Karpaltunnelsyndrom. Für die Untersuchung werden zwei Elektroden im Nervenverlauf auf die Haut geklebt und die dazwischenliegende Strecke notiert. In eine der Elektroden geben wir einen Reiz für die darunterliegenden neuralen Strukturen ab. Die andere Elektrode registriert die Ankunft des Reizes in Form einer Muskelkontraktion (bei motorischen Nerven) bzw. einer graphisch sichtbaren Potenzialänderung (bei sensiblen Nerven). Aus der Zeit, die der Reiz für das Zurücklegen der Strecke benötigt hat, errechnen wir die Nervenleitgeschwindigkeit. Nach der Untersuchung erläutern wir Ihnen den Befund und besprechen Behandlungsmöglichkeiten für Ihren persönlichen Fall.

Duplexsonographie

Mit einer Duplexsonographie können wir auf schmerzfreie und unkomplizierte Weise den Verlauf, die Weite sowie die Beschaffenheit Ihrer Blutgefäße beurteilen. Wir können die Wanddicke und arteriosklerotische Gefäßablagerungen ausmessen und für einen direkten Vergleich bei weiteren Verlaufskontrollen dokumentieren. Diese Untersuchungsmethode ist vor allem bei Störungen der Hirndurchblutung, einem Schlaganfall oder dessen Vorboten, vaskulären Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes sowie bei Symptomen wie Schwindel, Tinnitus, Gedächtnisstörungen und Schwindel sinnvoll.

Nervensonographie

Der Nervenultraschall ist eine moderne Methode zur Feststellung von Schädigungen an peripheren Nerven und wird z. B. bei einem Karpaltunnelsyndrom oder Verletzungen eingesetzt. Die Untersuchung kommt ohne elektrische Impulse aus und erlaubt uns eine Aussage über Art und Ausmaß der Schädigung durch die bildliche Darstellung relevanter Nerven- und Umgebungsstrukturen.

Transkranielle Magnetstimulation (TKMS)

Bei diesem innovativen Verfahren wirken Magnetfelder auf das Gehirn, um sogenannte MEP (motorisch evozierte Potenziale) zu erzeugen. Zu diesem Zweck senden wir einen Impuls an das Gehirn, der entweder über die Arme oder Beine abgeleitet wird. Dabei messen wir die zwischen Impuls und Ableitung liegende Zeit und beurteilen diese. Ziel ist die Feststellung einer Schädigung der sogenannten Pyramidenbahn (motorische Bahn des zentralen Nervensystems). Die transkranielle Magnetstimulation findet Anwendungen bei Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Myelitis (Rückenmarksentzündung) oder auch bei Bandscheibenvorfällen zur Lokalisation der Schädigung.

Demenztestung

In unserer neuropsychiatrischen Praxis führen wir bei einem Verdacht auf Demenz grundsätzlich den MoCa Test (Montreal Cognitive Assessment), den MMST (Mini Mental Status Test) sowie den DemTect (Demenz-Detektion) durch. Je nach Befund kommen weiterführende Untersuchungen hinzu.

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Unsere Fachärzte für Ihre Gesundheit

Dr. med. Nora Rappold

Fachärztin für Psychiatrie & Psychotherapie